Schlagwort-Archiv: Grevenbroich

Schützenkönigspaar 2024/25: Julian I. Flintz und Leonie Wilms

Julian Flintz und Leonie Wilms regieren jetzt die Stadtmitte

Mit dem Krönungsball endete das Jubiläumsfest des BSV Grevenbroich am Dienstagabend. Mit Julian Flintz und Leonie Wilms wurde das jüngste Schützenkönigspaar der Vereinsgeschichte inthronisiert.

Voll besetzt war das Zelt, als mit dem Krönungsball das Jubiläumsfest zum 175-jährigen Bestehen des Bürgerschützenvereins ein würdiges Ende fand. Eingerahmt von Adjutanten und Hofdamen nahmen das scheidende Königspaar Rüdiger und Stefanie Schlott sowie deren Nachfolger Julian Flintz und Leonie Wilms die Gratulationen und stehenden Ovationen der Schützen entgegen.

Königin Stefanie trug ein apfelgrünes Kleid und hochgestecktes Haar, als Präsident Detlef Bley sie und König Rüdiger Schlott hochleben ließ: „Im Jubiläumsjahr seid ihr als würdige Repräsentanten des BSV überall mit offenen Armen empfangen worden“, resümierte Bley. Als besondere Belohnung erhielt Schlott vom Präsidenten eine rot-weiße Schärpe mit der Aufschrift „König im Ruhestand“.

Souverän verabschiedete sich der scheidende Regent vom Regiment, dankte für die herzliche Aufnahme und ganz besonders seiner Königin Stefanie, die als „kölsches Mädchen“ einen super Job gemacht habe. „Maat et joot“, wünschte Rüdiger Schlott dem neuen Königspaar – und genehmigte sich im Anschluss mit seinem Adjutanten Thomas Oberbach ein kühles Bier aus dem Stängchen.

Unten den Augen des Königszuges „Sankt Sebastian“ und ihrer Familien wurden Julian Flintz und Leonie Wilms gekrönt, das bislang jüngste Königspaar in der Geschichte des Bürgerschützenvereins. Der neue Regent gelobte dem Regiment die Treue – und Königin Leonie ließ mit lauter Stimme den König hochleben. Dem folgte der tosende Applaus der Schützen – und die Band „Novesia Live“ spielte passend „Oh, wie ist das schön“.

Julian Flintz wurde 1999 in Grevenbroich geboren. Beim Unternehmen Fockenrath erlernte er den Beruf des Anlagenmechanikers. Schon als erster Jung-König des BSV hatte er seine Pflichten vorbildlich erfüllt. In seiner Freizeit widmet sich König Julian dem Tambourkorps Orken, mit dem er zahlreiche Schützenfeste in der Umgebung besucht.

Leonie Wilms wurde 1999 in Gelsenkirchen geboren und ist begeistert vom Schützenwesen. Auf der Bühne trug sie ein glitzerndes taupefarbenes Kleid und nahm mit König Julian die Ovationen von Regiment und Gästen entgegen. Stellvertretend für Klaus Krützen, der als amtierender Neurather Schützenkönig zu Gast war, richtete Vizebürgermeister Peter Cremerius im Namen von Rat und Verwaltung wohlwollende Worte an die neuen Repräsentanten des Bürgerschützenvereins: „Rüdigers Fußstapfen sind groß. Gehe Deinen eigenen Weg“, forderte Cremerius den jungen Schützenkönig auf.

Text: Ursula Wolf-Reisdorfngz-online.de | Foto: J. Wosnitza

Vorstand und Vertreter der Stadt bei der Mitgliederversammlung im Bernardussaal.

Schützen votieren für Verlegung des Kirmesplatzes

Das Flutgrabenquartier zwischen dem Platz der Republik und der Spielspinne kann wie geplant umgestaltet und aufgewertet werden. Die Mitglieder des Bürgerschützenvereins Grevenbroich stimmten am Donnerstag Abend für die Verlagerung des Kirmesplatzes und ebneten damit den Weg für eine nachhaltige Quartiersentwicklung.

In den kommenden Jahren sollen im Flutgrabenviertel zentral gelegene Bildungsstätten, ufernahe Freizeiteinrichtungen und moderne Wohnungen entstehen. Diese Zukunftspläne wurden im Rahmen von Bürgerworkshops entwickelt und können nur mit einer Verlagerung des Schützenfestes auf die Flächen des ehemaligen Baubetriebshofs am Flutgraben realisiert werden. Bürgermeister Klaus Krützen hatte bereits 2023 betont, dass dieses Projekt nur mit der Zustimmung des BSV umgesetzt werden kann.

„Gemeinsam mit Vertretern des Bürgerschützenvereins haben wir in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, die notwendigen Details und Informationen zusammenzutragen, damit die Vereinsmitglieder eine fundierte Entscheidung treffen können. Die Zustimmung des BSV ist ein wichtiger Meilenstein für die zukünftige Entwicklung des Flutgrabenquartiers“, so Krützen.

Etwa 120 BSV-Mitglieder haben am Donnerstag Abend im Bernardussaal bei nur neun Gegenstimmen für die Verlagerung des Fest- und Kirmesplatzes vom Platz der Republik auf das ehemalige Gelände des Bauhofs gestimmt. Zuvor standen Bürgermeister Krützen, Planungsdezernent Florian Herpel und weitere Verwaltungsmitarbeiter den Vereinsmitgliedern Rede und Antwort zum Projekt.

BSV-Präsident Detlef Bley bedankte sich anschließend bei den Schützen sowie den Vertretern der Stadt für die gemeinsame Beschlussfassung und die konstruktive Mitarbeit. Nun kann ein politischer Beschluss für das sogenannte Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Flutgrabenquartier herbeigeführt werden, sodass die Stadt im kommenden Herbst einen entsprechenden Förderantrag bei der Bezirksregierung einreichen kann.

Quelle: RP-Online.de

Nachruf Karin Schillings

BSV Grevenbroich trauert um Karin Schillings

Mit tiefer Trauer geben wir hiermit den Tod von Karin Schillings, Schützenkönigin 1990/91, bekannt.

Schützenkönigspaar 1990/91: Toni II. und Karin Schillings

Schützenkönigspaar 1990/91: Toni II. und Karin Schillings

Karin Schillings, geborene Radloff, gehörte dem BSV über ihren Mann Toni im Jägerzug „Frohsinn“ an. Sie wurde 1942 in Stettin geboren und kam in Folge der Kriegswirren nach Grevenbroich-Neurath, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann heimisch wurde.

Gemeinsam mit ihrem Mann war sie 1981 Adjutantin von Karin Ross und hatte so schon Erfahrung, was das höchste Amt des BSV mit sich bringt, bevor sie zehn Jahre später selbst an der Seite ihres Mannes Toni zur Schützenkönigin wurde. Im Jahr 1990/91 feierten die beiden den Höhepunkt ihrer Schützenlaufbahn und repräsentierten als S.M. Toni II. und Karin Schillings den Bürgerschützenverein über seine Grenzen hinaus.

Mit Karin Schillings verlieren der BSV Grevenbroich, der Königskreis 1966 e.V. und der Königinnenkreis eine von allen geschätzte und respektierte Persönlichkeit. Unser Mitgliefühl gilt den Angehörigen. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf Karl Sieben

BSV Grevenbroich trauert um Karl Sieben

Mit tiefer Trauer geben wir hiermit den Tod von Karl Sieben, Schützenkönig 1976/77, bekannt.

Karl Sieben wurde am 10.10.1936 geboren und war ein waschechtes Grevenbroicher Urgestein. Karl Sieben war ein Schütze durch und durch. Als Buchdruckermeister gestaltete und druckte er viele Jahre lang die Plakate für das Grevenbroicher Schützenfest.

Im Mai des Jahres 1954 war er Mitbegründer des Jägerzuges „St. Sebastian“ und somit fast 70 Jahre Mitglied des Vereins. Schnell wurde er zum Fahnenoffizier und avancierte beim Schützenfest 1973 zum Adjutanten des Grenadiermajors. Bereits im Jahr darauf wurde auf dem Oberstehrenabend zum neuen Grenadiermajor gewählt und behielt dieses verantwortungsvolle Amt 21 Jahre lang bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1994 inne. Höhepunkt seiner Amtszeit als Stabsoffizier war aber sicherlich die Vertretung als Regimentskommandeur, als sein Oberst Willi Schäfer das Amt des Schützenkönigs innehatte.

Schützenkönigspaar 1976/77: S.M. Karl I. und Dietlinde Sieben

Schützenkönigspaar 1976/77: S.M. Karl I. und Dietlinde Sieben

Ein Amt, welches ihm nicht unbekannt war – hatte er dieses gemeinsam mit seiner Frau Dietlinde „Linda“ im Königsjahr 1976/77 bereits bekleidet, welches zweifellos den Höhepunkt ihrer Schützenlaufbahn als S.M. Karl I. und Linda Sieben darstellte. Gemeinsam repräsentierten sie unseren Verein auch weit über seine Grenzen hinaus.

Karl Sieben verstarb am 7. März 2024 und folgt damit seiner im Dezember vergangenen Jahres verstorbenen Frau Linda. Mit ihm verlieren der Bürgerschützenverein Grevenbroich und der Königskreis des BSV Grevenbroich eine von allen geschätzte und respektierte Persönlichkeit, die unser Vereinsleben und die Brauchtumspflege maßgeblich mitgestaltet hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf Linda Sieben

BSV Grevenbroich trauert um Linda Sieben

Mit tiefer Trauer geben wir hiermit den Tod von Linda Sieben, Schützenkönigin 1977/78, bekannt.

Dietlinde „Linda“ Sieben wurde am 16. Januar 1945 geboren und war ein waschechtes Grevenbroicher Urgestein.

Schützenkönigspaar 1976/77: S.M. Karl I. und Dietlinde Sieben

Schützenkönigspaar 1976/77: S.M. Karl I. und Dietlinde Sieben

Gemeinsam mit ihrem Mann war sie Mitglied im Jägerzug „St. Sebastian“. Darüber hinaus war sie als Empfangsdame der damaligen Kreissparkasse Grevenbroich weithin bekannt und als Frau des Grenadiermajors Karl Sieben auch stets im Schützenfest-Geschehen präsent.

Mit mit ihrem Mann feierten sie im Königsjahr 1976/77 den Höhepunkt ihrer Vereinslaufbahn als S.M. Karl I. und Linda Sieben, wo sie unseren Verein auch über seine Grenzen hinaus repräsentierten. Gemeinsam stifteten sie darüber hinaus die Königinnenbrosche, welche die amtierende Königin bis heute als äußeres Zeichen ihrer Würde trägt.

Mit Linda Sieben verlieren der Bürgerschützenverein Grevenbroich und der Königinnenkreis des BSV Grevenbroich eine liebenswerte und von allen geschätzte Persönlichkeit.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

BSV Grevenbroich trauert um John Mahoney

Der Bürgerschützenverein 1849 Grevenbroich e.V. trauert um Herrn John Mahoney.

John Mahoney bei der Präsentation des historischen Säbels 2023.

John Mahoney bei der Präsentation des historischen Säbels 2023.

John Mahoney aus Philadelphia, Pennsylvania, USA, stellte uns im Jahr 2022 den in seinem Besitz befindlichen historischen Königssäbel von S.M. Rudolf I. Seibel zur Verfügung, den dieser im Jahr 1926/27 an das Grevenbroicher Tambourcorps gestiftet hatte. Es entwickelte sich ein guter Kontakt und so reiste er dieses Jahr persönlich zur offiziellen Übergabe des Säbels im Rahmen unseres Schützenfestes an.

Im weiteren Verlauf seines Deutschland-Aufenthaltes entwickelten sich jedoch schwerwiegende medizinische Komplikationen, die einen längeren Krankenhausaufenthalt und einen Rücktransport in die USA erforderlich machten. Am 6. Oktober verstarb John Mahoney an den Folgen dieser Komplikationen in einem Krankenhaus in Philadelphia.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Das neue Grevenbroicher Königspaar S.M. Rüdiger I. und Stefanie Schlott.

Rüdiger und Stefanie Schlott regieren die Grevenbroicher Schützen

Mit der Krönung der neuen Majestäten endete das Schützenfest 2023 in Grevenbroich. Bevor die neuen Regenten übernahmen, verabschiedete sich das Regiment von Daniel und Carmen Tockhorn – und dabei wurden auch einige Tränen vergossen.

Die Krönung des neuen und die Verabschiedung des alten Königspaares ist immer der feierliche Schlusspunkt eines schönen Schützenfestes. So auch beim Schützenfest des Jahres 2023. Das dort Gesagte kann kurz und bündig so zusammengefasst werden: Der Bürgerschützenverein hatte mit Daniel und Carmen Tockhorn ein hervorragendes Königspaar. Und es bekommt mit Rüdiger und Stefanie Schlott wieder sehr vielversprechende Regenten.

Präsident Detlef Bley lobte das alte Königspaar recht überschwänglich: „Bei euch hat man jede Sekunde den Spaß, den ihr hattet, und die ganz große Emotion spüren können.“ Die spürte man am Dienstagabend übrigens auch noch einmal: „Was wäre ich ohne Dich?“, fragte Daniel Tockhorn seine Frau – und die bekam feuchte Augen und griff zu einem Taschentuch. „Ihr seid ein Spitzenregiment“, lobte der alte König. Und der Schlusssatz seiner Rede lautete so: „Die Tockies haben fertig.“ Dann standen Rüdiger und Stefanie für den Rest des Abends im Mittelpunkt. Sie bekamen die Insignien ihrer Regentschaft überreicht.

Detlef Bley beschrieb den neuen König, der Ende des Monats 59 Jahre alt wird, als eine Art Tausendsassa – einen, der sich in etlichen Berufen bewährt hat. Das neue Königspaar lebt in Köln. So ist zu erklären, dass Rüdiger Schlott zwölf Jahre lang Prinzenführer des Kölner Dreigestirns war. Und dass er zum Fan vom 1. FC Köln geworden ist. Schlott gehörte 1979 zu den jungen Männern, die den 1929 gegründeten Jägerzug „Jungschützen“ übernommen hatten. Dass im kommenden Jahr, zum 175-jährigen Bestehen des Bürgerschützenvereins, ein Mann aus diesem Zug Schützenkönig wird, ist so selbstverständlich nicht: Seit der Übernahme des Jägerzugs „Jungschützen“ im Jahr 1979 stellt dieser Zug jetzt zum ersten Mal den Schützenkönig.

König und Königin verbinden die Liebe zum Winterbrauchtum, zum Sommerbrauchtum und zur Reiterei. Rüdiger Schlott, der in Schützenkreisen Rudi genannt wird und der sich als Mann fürs Grobe und fürs Filigrane bewährt hat, ist sattelfest, war viele Jahre lang einer der Vorreiter. „Bezüglich eines Endes der Vorreiterei ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, gab Detlef Bley zu verstehen.

Als Königsoffizier hat sich Rüdiger Schlott seinen alten Weggefährten Thomas Oberbach ausgesucht. Der Adjutant, der als Rechtsanwalt arbeitet und mit seiner Frau Birgit auftreten wird, stammt zwar aus einer bekannten Grevenbroicher Dynastie, er lebt und arbeitet aber in Hamburg und dürfte nicht bei jedem Termin im Laufe der Regentschaft dabei sein. Sein Zugkamerad und Oberst Stefan Sürth gab dem frisch gekrönten Königspaar folgendes mit auf den Weg: „Macht was draus, wuppt das Ding.“

Text: Rudolf Barnholt / ngz-online.de

Nachruf Gerda Peters

BSV Grevenbroich trauert um Gerda Peters

Mit tiefer Trauer geben wir hiermit den Tod von Gerda Peters, Schützenkönigin 1977/78, bekannt.

Gerda Peters wurde am 26. Mai 1934 in Rheinhausen geboren und kam 1946 durch ihren Vater nach Grevenbroich, der bei der Bundesbahn beschäftigt war.

Schützenkönigspaar 1977/78: Gerd III. und Gerda Peters

Schützenkönigspaar 1977/78: Gerd III. und Gerda Peters

Gemeinsam mit ihrem Mann waren sie Mitglied im Jägerzug „Erftjonge“. Mit diesem feierten sie im Königsjahr 1977/78 den Höhepunkt ihrer Vereinslaufbahn als S.M. Gerd I. und Gerda Peters, wo sie unseren Verein auch über seine Grenzen hinaus repräsentierten. Präsent war Gerda auch durch durch das Amt ihres Mannes als Vizepräsident des Vereins von 1994 bis zum Jahr 2006, wonach er zum Ehrenmitglied der Vereins ernannt wurde.

Mit Gerda Peters verlieren der Bürgerschützenverein Grevenbroich und der Königinnenkreis des BSV Grevenbroich eine liebenswerte und von allen geschätzte Persönlichkeit.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Rüdiger Schlott ist neuer BSV-Kronprinz

Die königliche Nachfolge beim BSV Grevenbroich ist geklärt: Rüdiger und Stefanie Schlott sind das neue Kronprinzenpaar der Stadtmitte. Zudem machten die Schützen den Weg dafür frei, dass Frauen Mitglied werden können.

Am Freitag die Mitgliederversammlung und am Samstag dann der BSV-Königsehrentag mit Ehrungen, Pfänder- und Jung-Königsschießen sowie dem Königsvogelschuss: Der Bürgerschützenverein 1849 Grevenbroich e.V. kann auf ein rundum gelungenes Wochenende zurückblicken.

Am Freitagabend votierten 84 Prozent der anwesenden 107 Schützen dafür, dass künftig auch Frauen Mitglieder des Bürgerschützenvereins werden können. Bürgermeister Klaus Krützen sprach von einem „bahnbrechenden Beschluss“. In der Jahreshauptversammlung am Anfang des Jahres war dem Vorstand der Auftrag erteilt worden, die Satzung des Bürgerschützenvereins 1849 Grevenbroich anzupassen, die geänderte Satzung stand jetzt zur Verabschiedung an. Eine weitere Änderung: Auch die Edelknaben und Jungendschützen haben nun die volle Mitgliedschaft.

Am Samstag stand der neue Kronprinz des Bürgerschützenvereins, Rüdiger Schlott, mit seiner Frau Stefanie im Mittelpunkt. Drei Schützen hatten zuvor beim Königsvogelschuss geschossen. Rüdiger Schlott ist ein Tausendsassa, der das Sommerbrauchtum ebenso liebt wie das Winterbrauchtum – und der mit seiner Frau in Köln lebt. Präsident Detlef Bley machte darauf aufmerksam, dass der Kronprinz seinem Zug, dem Jägerzug „Jungschützen“, seit 1979 angehört. Dieser Zug wird jetzt zum ersten Mal seit 1950/51 den Schützenkönig stellen. Außerdem kann Schlott auf eine 30-jährige Karriere im Vorstand zurückblicken. Bley nannte ihn das „Gesicht des Sonntagsumzugs, weil er einer der Vorreiter ist. Außerdem ist Rüdiger Schlott Protokollchef.

Kronprinzessin Stefanie ist gelernte Bankkauffrau. Kennengelernt hatte sich das Paar 1996 über ihr gemeinsames Hobby, die Reiterei. Der Kronprinz war vor 21 Jahren Zugkönig der Jungschützen. Die anwesenden Schützen und Besucher dürften den Eindruck gewonnen haben, dass das Kronprinzenpaar optimal geeignet ist für das Königsamt und damit ein Glücksfall für den Bürgerschützenverein. Der Kronprinz, der im September 59 Jahre alt wird und der in Noithausen aufgewachsen war, war schon zweimal bei einer Papstaudienz. Früher hat Schlott er den Hofdamen das Tanzen beigebracht, und in Köln war er Prinzenführer.

Thomas Oberbach, Adjutant des Königszuges, hatte offenbar schnell verinnerlicht, dass sich der Bürgerschützenverein auch für Frauen öffnen wird. Er benutzte die Anrede „liebe Schütz:Innen“. Und er fügte hinzu: „Aus Kronprinzen werden Könige, wie wir heute in England sehen konnten.“

Auch bei den Jungen Zügen gab es einen Wechse der Regentschaft: Timo Eisenblätter heißt der neue Jung-König, er ist Mitglied des Jägerzuges „Schlossjäger“. Der bisherige Jungkönig Timo Ziegler wurde abgekrönt.

Beim Pfänderschießen des BSV waren folgende Schützen erfolgreich: Den linken Flügel schoss Jonas Klever von den „Erftgrafen“ ab. Der rechte Flügel fiel durch einen Schuss von Michael Fräßdorf vom Jägerzu „Met Freud‘ dabei“, und der Kopf fiel durch den Schuss von Leonard Lammers vom Jägerzug „Erftkadetten“. Michael Koch von der Gesellschaft „Wasserfreunde“ schoss den Schweif ab.

Bei der Mitgliederversammlung am Freitag ging es nicht nur um die Satzung. So wurde unter anderem beschlossen, dass die Regimentsabnahme am Schützenfestsonntag auf der Lindenstraße erfolgen wird. Von dort geht es direkt in die Innenstadt. Diese Zugverkürzung war auf Wunsch vieler Schützen erfolgt. Darüber hinaus soll es eine geänderte Aufteilung des Kirmeszeltes geben. Der Thekenbereich soll vergrößert werden.

Zudem standen am Wochenende viele Ehrungen an: Willi Peiffer, der ehemalige Schriftführer, ist zum Ehrenmitglied ernannt worden. Oberst Stefan Sürth ehrte fünf Jubiläumszüge und 38 Einzeljubilare.

Der Samstag klang mit dem Auftritt von Micky Brühl und einer langen Partynacht mit DJ Marc aus. Jetzt freuen sich die Schützen auf das erste Septemberwochenende, dann feiert der BSV sein Schützenfest.

Quelle: Rudolf Barnholt | ngz-online.de | Fotos: J. Wosnitza

Header BSV-Jahreshauptversammlung

Mitgliedschaft für alle: Der Anfang ist gemacht

Die Jahreshauptversammlung erteilt klaren Auftrag: Der Bürgerschützenverein kann seine Satzung entsprechend modernisieren. Und die Kirmesplatzverlegung soll überprüft werden.

Das neue Schriftführer-Duo: Jan Wosnitza und Florian Mikulla

Das neue Schriftführer-Duo: Jan Wosnitza und Florian Mikulla

Präsident Detlef Bley freute sich, die Schützen nach langer Pause wieder in der „Guten Stube Grevenbroichs“ willkommen heißen zu können und startete den Abend mit der Nachricht, dass der langjährige Schriftführer des Vereins, Mario Straube, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen müsse. Als sein Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Jan Wosnitza bestimmt, welcher den Platz im Vorstand für Florian Mikulla bereitete. Beide wurden mit großer Mehrheit in ihre Ämter gewählt. Für seinen Einsatz und die Verdienste in seiner fast 20-jährigen Amtszeit wurde Straube im Anschluss zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

Der Fackelbau 2023 habe bereits begonnen, verkündete der Fackelbaubeauftragte Willy Helfenstein. Die aktuelle Halle in Noithausen biete Platz für eine ganze Reihe Züge, für die im April ein Infoabend veranstaltet werde.
Präsident Detlef Bley ergänzte, dass das große Projekt der eigenen Fackelbauhalle weiter voranschreite und man bereits ein städtisches Grundstück in Aussicht habe, für das man bereits die Zufahrtsrechte besäße. Die Fakten werden präsentiert, sobald sie spruchreif und belastbar sind. Dann entscheidet die BSV-Versammlung.

Oberst Stefan Sürth zog ein positives Fazit des vergangenen Schützenfestes. Die im vergangenen Jahr getroffenen Änderungen am Festzelt jedoch sah er als wenig gelungen und kündigte die Rückkehr zur alten Zeltgröße an. Die Kritik an einem angeblich zu langen Marschweg sahen die Schützen allerdings anders und lehnten eine angebotene Verkürzung der Route mit breiter Mehrheit ab. Sollte der Umzug allerdings erneut bei hochsommerlichen Temperaturen wie 2022 stattfinden, werden Maßnahmen für Versorgung der Marschierenden mit Wasser getroffen.

Schatzmeister Michael Fräßdorf blickte auf ein ausgeglichenes Haushaltsjahr zurück, dessen Bilanz nur durch einen mangelhaft besuchten Frühschoppen getrübt wurde. Hier laufen die Überlegungen wie man diese fürs Publikum attraktiver gestalten könne.

Ein großer Punkt auf der Tagesordnung war aber die Anpassung der mittlerweile schon 28 Jahre alten Satzung. Große Einigkeit bestand darin, den Status der Edelknaben und Schützenjugend anzupassen – denn diese könnten derzeit de Facto gemäß Satzung erst mit 18 überhaupt Mitglied werden.

Die im Vorfeld aber viel heißer diskutierte Anpassung der Satzung war aber die der Öffnung der aktiven Mitgliedschaft für alle. Bislang ist die aktive BSV-Mitgliedschaft nur Männern vorbehalten, während die passive Mitgliedschaft schon lange für alle geöffnet ist – diese Anpassung ist nicht nur eine gesellschaftliche Angelegenheit, sondern auch eine juristische. Bley erinnerte daran, dass bei Mitgliederwerbung in der St.-Martin-Grundschule auch junge Mädchen so begeistert waren, dass sie bei den Edelknaben mitmachen wollten. Ihnen habe man aber sagen müssen, dass dies derzeit nicht möglich sei. Beim Schützenfest sei er von jungen Frauen auf aktives Mittun angesprochen worden, und auch ihnen habe er erklären müssen, was derzeit in der Satzung stehe. Doch die wolle man nun ändern, denn das Thema sei jetzt omnipräsent.

Gutachten: Frauen als aktive Schützen im BSV

Gutachten: Frauen als „aktive Schützen“ im BSV 1849 Grevenbroich?

„Der Vorstand hält die Aufnahme von Frauen als aktive Mitglieder für eine gute Idee“, sagte Bley. Es gebe keinen Grund, sie nicht aufzunehmen. „Wenn ein Verein wie hier in Grevenbroich eine Monopolstellung hat, können Frauen sich in den Verein klagen, ob wir wollen oder nicht“, sagte BSV-Justitiar Peter Wingerath, der ein Gutachten zum Thema verfasst hatte. Da ein Zug diese Monopolstellung nicht habe, sei er autark und könnte nach dem Einstimmigkeitsprinzip verfahren: „Nur wenn alle zustimmen, wird jemand aufgenommen“, erläuterte Wingerath. Das kommt: Wenn der BSV die aktive Aufnahme von Frauen ablehne, dann könne ihm die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Das bedeute, dass er Steuernachteile hätte und keine Spenden entgegennehmen könne. Er rief die Mitglieder zur offenen Diskussion auf, denn „Es bringt nichts, heute dazu zu schweigen und nachher dann dagegen zu sein“, sagte Wingerath.

Als über den Antrag zur Bearbeitung der Satzung abgestimmt wurde, waren von den 118 versammelten Schützen lediglich zwei gegen die Aufnahme von Frauen. „Wir werden uns jetzt mit der Satzungsänderung beschäftigen und darüber nachdenken, wie die Edelknaben heißen, wenn Mädchen mitmachen können“, sagte Bley, der erstaunt war, dass sich niemand mit einer Gegenmeinung zu Wort gemeldet hatte.

Das zweite große Thema des Abends beschäftigte sich ebenfalls mit der Zukunft des Vereins, wenn auch eher geografisch: Denn mit der Umgestaltung des Flutgraben-Quartiers steht erneut eine Verlegung des Kirmesplatzes auf der städtischen Agenda. Hierzu informierte Präsident Detlef Bley die Mitglieder über den aktuellen Stand der Dinge. Die vom Verein favorisierte Option sei die Verlegung des Zeltes auf das Gelände des ehemaligen Bauhofs. BSV-Justitiar Peter Wingerath erinnerte daran, dass „Der Kirmesplatz ein zentrales Element des Schützenfestes“ sei und dass der bisherige Platz Bestandsschutz genieße. Er regte an das genehmigungsfähige Gutachten der Stadt von einer unabhängigen Fachkanzlei überprüfen zu lassen, denn „Es bringt nichts, wenn ein Planungsbüro uns etwas erzählt. Wenn der Kirmesplatz weg ist, ist er weg.“ Hier erteilte die Versammlung im Anschluss einen eindeutigen Auftrag an den Vorstand.

Fazit des Vorsitzenden: Wenn es um die Zukunft des Kirmesplatzes geht, will sich der Bürgerschützenverein Grevenbroich alle Optionen offenhalten. „Wir werden in aller Ruhe abwarten, prüfen und dann gemeinsam entscheiden.“

Mit Material von ngz-online.de | Bilder: J. Wosnitza