Die Entscheidung Brockers, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Meggi Leicht im Schützenjahr 2025/26 zu regieren, war vergleichsweise spontan gefallen: Wie BSV-Präsident Detlef Bley verriet, hatten sich die beiden erst vor knapp zwei Wochen zum Gespräch auf der „Präsi-Couch“ eingefunden. Das Kronprinzenpaar wird die amtierenden Majestäten, das sind Julian Flintz und Leonie Wilms, beim Krönungsball am Schützenfest-Dienstag ablösen.
Der Jägerzug „Waldeslust“, der nun sein 40-jähriges Bestehen feiert, ist durchaus erfahren, was das Königsspiel angeht: Brocker, der erst seit rund einem Jahr Teil des zwölf Mitglieder zählenden Schützenzugs ist, wird der dritte Regent der Gemeinschaft sein. Der gebürtige Grevenbroicher, der von Beruf Polier und Bauleiter im Betrieb Reuter ist, gilt nicht als Mann der großen Worte, sondern als Praktiker. Bei seiner ersten Rede als Kronprinz sagte er sichtlich gerührt: „Ich freue mich riesig.“ Und seiner Meggi, eine Ur-Frimmersdorferin, flüsterte er zu: „Schatz, wir haben es geschafft!“ Für den anschließenden Kuss auf der Bühne gab’s großen Applaus. Brocker rang mit der Fassung, fasste sich kurz und rief letztlich in Richtung Schützen gerichtet: „Ich hab‘ euch alle lieb!“
Der Kronprinz hat die Sympathie der Vereinsmitglieder auf seiner Seite – und Rückenwind seiner Zuggemeinschaft. Dominik und seine Frau Susanne Wegener unterstützen die frisch gebackenen Royals als Adjutantenpaar. Die beiden waren 2015/16, also vor genau zehn Jahren, das Königspaar in der Stadtmitte. Und: Susanne Wegener ist die Tochter von Kronprinzessin Meggi. Der amtierende Schützenkönig Julian Flintz vom Jägerzug „Sankt Sebastian“ gratulierte dem Kronprinzenpaar, sprach von würdigen Nachfolgern: „Ich wünsch‘ euch nur das Beste.“
Beim Vogelschuss im Biergarten auf dem Schützenplatz gab’s noch mehr erfolgreiche Schützen. Zu erwähnen wäre da etwa der 21-jährige Maximilian Tong, der den Titel des Jungkönigs für seinen Jägerzug „Fidele Jonge“ verteidigte: Der Informatikstudent folgt auf Jan Müller. Beim Pfänderschießen bewiesen derweil Heinz Gerd Paulsen (Schweif), Dirk Holl (rechter Flügel), Josef Flesch (linker Flügel) und Jan Wosnitza (Kopf) ihr Talent am Gewehr.
Darüber hinaus ehrten die Schützen in der Stadtmitte eine ganze Reihe an Jubilaren. Zu erwähnen wäre da der 89-jährige Dietrich Fritsch, der seit stolzen 70 Jahren Teil des BSV und mittlerweile passives Mitglied im Jägerzug „Sängerkreis“ ist. Er kam persönlich zur Ehrung. Ebenfalls sieben Jahrzehnte Mitglied im BSV sind Norbert Steffen und Heinz Boving, jeweils Mitglieder im Jägerzug „Schützenlust 1955“. Für seine 50-jährige Mitgliedschaft wurde Regimentsoberst Stefan Sürth (Jägerzug „Jungschützen“) ausgezeichnet. Er war den Edelknaben 1975 beigetreten – zwei Jahre nach deren Gründung.
Quelle: Christian Kandzorra / ngz-online.de