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Mitgliedschaft für alle: Der Anfang ist gemacht

Die Jahreshauptversammlung erteilt klaren Auftrag: Der Bürgerschützenverein kann seine Satzung entsprechend modernisieren. Und die Kirmesplatzverlegung soll überprüft werden.

Das neue Schriftführer-Duo: Jan Wosnitza und Florian Mikulla

Das neue Schriftführer-Duo: Jan Wosnitza und Florian Mikulla

Präsident Detlef Bley freute sich, die Schützen nach langer Pause wieder in der „Guten Stube Grevenbroichs“ willkommen heißen zu können und startete den Abend mit der Nachricht, dass der langjährige Schriftführer des Vereins, Mario Straube, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen müsse. Als sein Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Jan Wosnitza bestimmt, welcher den Platz im Vorstand für Florian Mikulla bereitete. Beide wurden mit großer Mehrheit in ihre Ämter gewählt. Für seinen Einsatz und die Verdienste in seiner fast 20-jährigen Amtszeit wurde Straube im Anschluss zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

Der Fackelbau 2023 habe bereits begonnen, verkündete der Fackelbaubeauftragte Willy Helfenstein. Die aktuelle Halle in Noithausen biete Platz für eine ganze Reihe Züge, für die im April ein Infoabend veranstaltet werde.
Präsident Detlef Bley ergänzte, dass das große Projekt der eigenen Fackelbauhalle weiter voranschreite und man bereits ein städtisches Grundstück in Aussicht habe, für das man bereits die Zufahrtsrechte besäße. Die Fakten werden präsentiert, sobald sie spruchreif und belastbar sind. Dann entscheidet die BSV-Versammlung.

Oberst Stefan Sürth zog ein positives Fazit des vergangenen Schützenfestes. Die im vergangenen Jahr getroffenen Änderungen am Festzelt jedoch sah er als wenig gelungen und kündigte die Rückkehr zur alten Zeltgröße an. Die Kritik an einem angeblich zu langen Marschweg sahen die Schützen allerdings anders und lehnten eine angebotene Verkürzung der Route mit breiter Mehrheit ab. Sollte der Umzug allerdings erneut bei hochsommerlichen Temperaturen wie 2022 stattfinden, werden Maßnahmen für Versorgung der Marschierenden mit Wasser getroffen.

Schatzmeister Michael Fräßdorf blickte auf ein ausgeglichenes Haushaltsjahr zurück, dessen Bilanz nur durch einen mangelhaft besuchten Frühschoppen getrübt wurde. Hier laufen die Überlegungen wie man diese fürs Publikum attraktiver gestalten könne.

Ein großer Punkt auf der Tagesordnung war aber die Anpassung der mittlerweile schon 28 Jahre alten Satzung. Große Einigkeit bestand darin, den Status der Edelknaben und Schützenjugend anzupassen – denn diese könnten derzeit de Facto gemäß Satzung erst mit 18 überhaupt Mitglied werden.

Die im Vorfeld aber viel heißer diskutierte Anpassung der Satzung war aber die der Öffnung der aktiven Mitgliedschaft für alle. Bislang ist die aktive BSV-Mitgliedschaft nur Männern vorbehalten, während die passive Mitgliedschaft schon lange für alle geöffnet ist – diese Anpassung ist nicht nur eine gesellschaftliche Angelegenheit, sondern auch eine juristische. Bley erinnerte daran, dass bei Mitgliederwerbung in der St.-Martin-Grundschule auch junge Mädchen so begeistert waren, dass sie bei den Edelknaben mitmachen wollten. Ihnen habe man aber sagen müssen, dass dies derzeit nicht möglich sei. Beim Schützenfest sei er von jungen Frauen auf aktives Mittun angesprochen worden, und auch ihnen habe er erklären müssen, was derzeit in der Satzung stehe. Doch die wolle man nun ändern, denn das Thema sei jetzt omnipräsent.

Gutachten: Frauen als aktive Schützen im BSV

Gutachten: Frauen als „aktive Schützen“ im BSV 1849 Grevenbroich?

„Der Vorstand hält die Aufnahme von Frauen als aktive Mitglieder für eine gute Idee“, sagte Bley. Es gebe keinen Grund, sie nicht aufzunehmen. „Wenn ein Verein wie hier in Grevenbroich eine Monopolstellung hat, können Frauen sich in den Verein klagen, ob wir wollen oder nicht“, sagte BSV-Justitiar Peter Wingerath, der ein Gutachten zum Thema verfasst hatte. Da ein Zug diese Monopolstellung nicht habe, sei er autark und könnte nach dem Einstimmigkeitsprinzip verfahren: „Nur wenn alle zustimmen, wird jemand aufgenommen“, erläuterte Wingerath. Das kommt: Wenn der BSV die aktive Aufnahme von Frauen ablehne, dann könne ihm die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Das bedeute, dass er Steuernachteile hätte und keine Spenden entgegennehmen könne. Er rief die Mitglieder zur offenen Diskussion auf, denn „Es bringt nichts, heute dazu zu schweigen und nachher dann dagegen zu sein“, sagte Wingerath.

Als über den Antrag zur Bearbeitung der Satzung abgestimmt wurde, waren von den 118 versammelten Schützen lediglich zwei gegen die Aufnahme von Frauen. „Wir werden uns jetzt mit der Satzungsänderung beschäftigen und darüber nachdenken, wie die Edelknaben heißen, wenn Mädchen mitmachen können“, sagte Bley, der erstaunt war, dass sich niemand mit einer Gegenmeinung zu Wort gemeldet hatte.

Das zweite große Thema des Abends beschäftigte sich ebenfalls mit der Zukunft des Vereins, wenn auch eher geografisch: Denn mit der Umgestaltung des Flutgraben-Quartiers steht erneut eine Verlegung des Kirmesplatzes auf der städtischen Agenda. Hierzu informierte Präsident Detlef Bley die Mitglieder über den aktuellen Stand der Dinge. Die vom Verein favorisierte Option sei die Verlegung des Zeltes auf das Gelände des ehemaligen Bauhofs. BSV-Justitiar Peter Wingerath erinnerte daran, dass „Der Kirmesplatz ein zentrales Element des Schützenfestes“ sei und dass der bisherige Platz Bestandsschutz genieße. Er regte an das genehmigungsfähige Gutachten der Stadt von einer unabhängigen Fachkanzlei überprüfen zu lassen, denn „Es bringt nichts, wenn ein Planungsbüro uns etwas erzählt. Wenn der Kirmesplatz weg ist, ist er weg.“ Hier erteilte die Versammlung im Anschluss einen eindeutigen Auftrag an den Vorstand.

Fazit des Vorsitzenden: Wenn es um die Zukunft des Kirmesplatzes geht, will sich der Bürgerschützenverein Grevenbroich alle Optionen offenhalten. „Wir werden in aller Ruhe abwarten, prüfen und dann gemeinsam entscheiden.“

Mit Material von ngz-online.de | Bilder: J. Wosnitza

Jahreshauptversammlung: Beiträge erhöht und Bierfrage geklärt

Bei der Jahreshauptversammlung hatte das schlanke Helle acht Stimmen mehr als das Gebraute im bauchigen Glas. Nachdem die Bierfrage geklärt war, erhöhten die Bürgerschützen ihre Mitgliedsbeiträge von 60 auf 100 Euro.

Ab diesem Jahr wird es für die Grevenbroicher Schützen im Festzelt Kölsch statt Pils geben. Zudem wird der Jahresbeitrag im Bürgerschützenverein deutlich angehoben. Beides entschied die Jahreshauptversammlung am Freitag, dem 31.1.2020 im Rittersaal des Alten Schlosses.
Die Antwort auf die Bier-Frage fällt schwer, in der brautechnischen Mitte zwischen Köln und Düsseldorf. Und obendrein gibt da noch die eingeschworenen Pils-Trinker. Die Schützen des BSV Grevenbroich beschäftigen sich schon seit längerem mit der Frage, welches Bier im Festzelt ausgeschenkt werden soll. Bislang hatte man die Wahl zwischen Altbier und Pils. Dies wird sich nun jedoch ändern.

Es war eine knappe Entscheidung. Der Präsident gewährte den Schützen zunächst eine Minute Zeit, um nochmal gut über Hopfen und Malz nachzudenken. Dann gaben die BSV-Mitglieder ihre Stimmen per Handzeichen ab. Mit einer Mehrheit von lediglich acht Stimmen konnte das Kölsch die Abstimmung für sich entscheiden. Für Pils-Freunde eine Niederlage, jedoch war der Trend hin zum Kölsch schon länger zu erkennen. „Wir haben bereits seit einiger Zeit immer wieder Rückmeldungen bekommen, dass viele Schützen gerne Kölsch statt Pils trinken würden“, sagt Vereinspräsident Detlef Bley. Man habe bereits Kontakt zu einer bekannten Kölsch-Brauerei aufgenommen. „Wir würden das neue Bier zu den gleichen Konditionen bekommen wie zuvor das Pils“, betont Bley. Somit wird im Festzelt neben dem klassischen Altbier nun Kölsch ausgeschenkt.

Abstimmung 2020

Die Mitglieder des BSV stimmen über die Bierfrage ab.

Zuvor wurde für den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen stellvertretenden Schatzmeister Uwe Kipry ein Nachfolger gewählt. Hier votierte die versammlung einstimmig für Daniel Tockhorn vom Jägerzug „Sankt Bernardus“.

Natürlich wird auf einer Jahreshauptversammlung auch die Finanzlage des Vereins besprochen. Momentan profitiere der BSV noch von Steuerrückzahlungen aus den vergangenen Jahren. Doch auf diese Gelder könne in Zukunft nicht mehr gebaut werden. Auch seien keine steigenden Einnahmen aus Spenden und Eintrittspreisen zu erwarten. „Langfristig würde es den BSV in die Insolvenz führen“, warnt Schatzmeister Michael Fräßdorf. Deshalb waren sich die Schützen einig: Eine Erhöhung des Jahresbeitrages ist notwendig. Der Vorschlag einer vom Vorstand gebildeten „Taskforce“ sah eine Erhöhung für Aktive Mitglieder von 60 auf 90 Euro vor, für junge Schützen in Studium oder Ausbildung bleibt es bei den 60, für passive Mitglieder erhöht sich der Betrag von 35 auf 60 Euro und Edelknaben zahlen nun 10 statt 5 Euro im Jahr.

Anstatt sich jedoch darüber zu beklagen, setzte der Jägerzug „Sankt Bernardus“ noch einen drauf und schlug vor, den Beitrag für Aktive Schützen gleich auf Hundert Euro jährlich zu erhöhen, um so die Attraktivität des Schützenfestes nachhaltig steigern zu können. Bei der anschließenden Abstimmung zeichnete sich dann ein klares Bild ab. Fast alle anwesenden BSV-Mitglieder stimmten für eine Beitragserhöhung von 60 auf Hundert Euro. Der Vorschlag bekam nur 14 Gegenstimmen.

Wie wichtig die Mehreinnahmen für den Verein sind, weiß Peter Eysen, der Pressesprecher des BSV. „Die Kosten für die Musik und die Sicherheit beim Schützenfest werden immer größer. Der Verein hat zwar stets gut gewirtschaftet, aber die steigenden Aufwendungen wären bei gleichbleibenden Beiträgen nicht mehr zu decken“, erklärt der Grevenbroicher. Auch für das 175-jährige Jubiläum im Jahr 2024 können die Schützen nun größere Rücklagen bilden. Bei der Jubiläums-Feier wird es dann wohl Kölsch geben.

Mit Material von ngz-online.de / Niklas Brose, Fotos: Jutta Wosnitza

Marco und Andrea Borgwardt sind neues Kronprinzenpaar

Nach 35 Schüssen, blauem Konfettiregen und 21 lauten Böllern ist es amtlich: Marco Borgwardt ist neuer Kronprinz des Bürgerschützenvereins Grevenbroich. Er setzte sich gegen seine Mitstreiter Norbert Clever und Dirk Borgwardt durch. Zuvor schoss Nico Gallus im 15. Durchgang den Vogel ab und ist der zweite amtierende Jung-König.

Das neue Kronprinzenpaar 2019: Marco und Andrea Borgwardt vom Grenadierzug „Erftgrafen“.

Mit Marco Borgwardt und seiner Frau Andrea gewinnt der BSV ein Königspaar, das das Brauchtum im Blut hat – er als gebürtiger Grevenbroicher, der an der Graf-Kessel-Straße mit Blick auf den Kirmesplatz aufgewachsen ist, sie als gebürtige Kölnerin. In seiner 32-jährigen Schützen-Karriere hat sich der Kronprinz stets verdient gemacht: Zunächst als Schriftführer, als Fahnenschwenker, auch bei befreundeten Vereinen in Elsen, und seit 1995 als Vorsitzender der „Erftgrafen“, deren Zugkönig er bereits dreimal war. Das Kronprinzenpaar hat zwei Töchter, Rebecca und Victoria, die nun als Hofdamen ihren Auftritt haben.

Neben dem Schützen- und Familienleben schlägt das Herz des Kronprinzen für den Fußball. Als Vollblutfan von Borussia Mönchengladbach feiert und leidet er seit jeher mit der Fohlenelf. Zu seinen weiteren Hobbys zählen Wandern und gemütliche Stunden mit seiner Ehefrau bei einem Glas Wein.

Marco Borgwardt ist der erste Schützenkönig aus den Reihen des 83 Jahre alten Grenadierzuges „Erftgrafen“. „Ich freue mich riesig, gemeinsam mit Andrea“, sagt der Kronprinz, nach dem Jubel noch völlig außer Atem. „Das werden sehr spannende Momente für uns. Das zu erleben, ist ein besonderer Moment für mich.“ Bei der Wahl des Adjudantenpaares mussten beide nicht lange überlegen. Marco Borgwardts Bruder Dirk und seine Frau Melanie brennen genauso für das Schützenleben wie das Kronprinzenpaar selbst. Sorge, die Anforderungen nicht erfüllen zu können, hat der Kronprinz nicht: „Mit einer starken Zuggemeinschaft im Rücken kann uns nichts passieren.“

Jung-Jönig 2019/2020: Nico Gallus vom Jägerzug „Löstige Jonge“.

Der Wettbewerb um den Königsvogel war der Höhepunkt einer Reihe von Schießwettbewerben an jenem Mai-Samstag. So traten beim Wettkampf um die Würde des Jung-Königs stolze 16 Bewerber an, von denen schließlich Nico Gallus aus dem Jägerzug „Löstige Jonge“ im 15. Schuss als Sieger hervorging. Er beerbt Julian Flintz, der die „kleine“ Königswürde als erster erringen konnte.

Beim Pfänderschießen waren die Schützen Norbert Giesen, Jägerzug „Diana“ (Kopf), Michael Höning, Grenadierzug „Erftgrafen“ (linker Flügel), Stefan Knop, Jägerzug „Scheibenschützen“ (rechter Flügel) und Michael Nover, Grenadierzug „Erftgrafen“ (Schweif) erfolgreich.

Mit Material von NGZ-Online, Fotos: J. Wosnitza

Die Edelknaben

Kleine Edelknabengeschichte

Seit 1973 gibt es im Bürgerschützenverein Grevenbroich Edelknaben. Als einer der ersten Schützenvereine im Stadtgebiet Grevenbroichs erkannten Toni Grippekoven und sein Zug St. Sebastian die Bedeutung der Nachwuchspflege.

Die Edelknabenbetreuer Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen

Die Edelknabenbetreuer Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen

Viele Jahre war Toni Grippekoven – Onkel Toni – Betreuer der Edelknaben, bevor er im Jahr 1989/1990 das Amt des Edelknabenführers und Jugendbetreuers im Bürgerschützenverein Grevenbroich an Ulrich Herlitz weitergab. Im Jahr 1999, dem 150. Jubiläumsjahr des BSV Grevenbroich, führte Ulrich Herlitz eine Unterteilung des kontinuierlich angewachsenen Edelknabenzuges in zwei Gruppen ein. Seit nunmehr fünfzehn Jahren gibt es nun eine Edelknabenabteilung und eine Schützenjugend.

Auf der Mitgliederversammlung des BSV am 13. Januar 2012 wurde Axel Holzhausen, im Jahr 2011 jüngste Majestät in der Vereinsgeschichte, zum 2. Jugendbetreuer gewählt.

Hand in Hand mit dem Elternvorstand des Edelknabenzuges leiten Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen im Team seitdem den Schützennachwuchs.

Christoph Oberbach, Franz-Josef Esser und Robert Hoppe - drei Persönlichkeiten aus den Reihen der ehemaligen Edelknaben.

Christoph Oberbach, Franz-Josef Esser und Robert Hoppe – drei Persönlichkeiten aus den Reihen der ehemaligen Edelknaben.

Zum 40-jährigen Jubiläum des Edelknabenzuges im Jahr 2014 veranstaltete man eine große Ausstellung, in der einzelne Aspekte aus der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart des Edelknabenzuges auf großen Ausstellungsfahnen hervorgehoben wurden.
Schirmherr war Robert Hoppe, heutiger Bezirksbundesmeister des Bundes der historischen Schützenbruderschaften und damals Mitglied im Gründungsjahr des Edelknabenzuges.

Auch zwei weitere Persönlichkeiten, nämlich Christoph Oberbach und Franz-Josef Esser, die beiden bisherigen Schützenkönige, die aus den Reihen des Edelknabenzuges hervorgegangen sind, wurden mit jeweils einer eigenen Fahne gewürdigt.

Weitere Infos und Termine der Grevenbroicher Schützenjugend erfahren Sie auf der Homepage der Edelknaben unter www.bsv-edelknaben.de